"Hunger ist der beste Koch!?". Naja, ein bisschen Verstand sollte schon auch dabei sein, finden wir. Und für den sorgt unsere aktuelle lieblings Affenfrau: Leonie Zimmermann bzw. „Vegan mit Leo“.
Sie hat Biochemie studiert und ist zertifizierte Ernährungsberaterin. Ihre Rezepte sind also nicht nur lecker sondern auch gesund, durchdacht und Informativ.
Wir durften ihr ein paar Fragen stellen und wollten wissen:
Was hat dich zu der Ausbildung bewogen?
Während meines Biochemiestudiums habe ich angefangen, mich mit meinem Konsum auseinanderzusetzen. Ich entschied mich, mich vegan zu ernähren. Zunächst war das eine ethisch motivierte Entscheidung, es zog aber mit sich, dass ich mich immer mehr mit Thema gesunde Ernährung auseinandersetzte. Ich erfuhr von den Zusammenhängen unserer Zivilisationskrankheiten und unserer Ernährung, die in Deutschland geprägt ist durch zu viel Zucker und einfache Kohlenhydrate, zu viel Salz, zu wenig Ballaststoffe, zu wenig Obst und Gemüse und zuletzt zu viel gesättigtes Fett aus tierischen Produkten sowie tierisches Protein. Da ich mein Wissen und auch die positiven Erfahrungen, die ich gemacht habe, so gerne teilen und transportieren möchte, habe ich mich entschlossen, an das Studium eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin anzuhängen.
Was bedeutet Essen für dich?
Zu essen bedeutet für mich die Möglichkeit, meinem Körper bestmöglich mit neuer Kraft und Energie zu versorgen. Es ist gleichzeitig ein hochsensibles Thema, weil wir dazu neigen, Emotionen mit Nahrungsaufnahme zu verbinden und Essen als Belohnung einzusetzen. Essen ist ein Thema, mit dem sich jede/r zumindest einmal ausführlich auseinandersetzen sollte um herauszufinden, wie sie/er Genuss und Gesundheit optimal vereinen kann.
Wo kaufst du ein?
Meinen Grundbedarf an Lebensmitteln kaufe ich im Discounter ein. Gemüse kaufe ich, wenn möglich, gerne im Bio-Supermarkt ein. Am meisten Spaß macht mir aber der Gang zu einer kleinen Nussrösterei, die hier in Düsseldorf-Bilk ist und ganz ohne Verpackungen auskommt.
Hast du 3 einfache Tipps für die gesunde vegane Küche?
Selber machen statt kaufen. In verarbeiteten Lebensmitteln werden häufig Zucker, Öl mit ungünstigem Fettsäureprofil und viel Salz zugesetzt. Aufstriche und Dips wie Hummus, Cashewcreme, Zucchini-Tomaten-Aufstrich etc sind in 5 Minuten hergestellt und lassen sich tagelang im Kühlschrank lagern.
Sprossen in den Alltag integrieren. Sprossen sind kleine Nährstoffbomben und können bei fast jeder Speise als Topping zugegeben werden. Es gibt sie günstig zu kaufen oder selber ziehen in einem Keimglas.
Frische Kräuter nutzen. Wenn wir frische Kräuter zuhause haben, können wir eigentlich jedes Gericht wunderbar aufwerten. Außerdem sind Kräuter gute Geschmacksgeber und so wird einem Zuviel an Salz entgegengewirkt.
Was hälst du von dem Sprichwort: Esse um zu leben, lebe nicht um zu essen.
Das Verhältnis von uns (in westlichen Gesellschaften) zu Essen ist sehr entrückt. Obwohl wir uns kaum Zeit fürs Essen nehmen, haben wir kaum längere Ruhephasen für unser Verdauungssystem. Wir belohnen uns nach einem anstrengenden Tag mit Essen, das unserem Körper nicht guttut und nur in den nächsten Heißhunger treibt. Dabei sollte das Essen etwas sein, das uns unterstützt in unserer Gesundheit und das uns hilft, Balance in Seele und Körper zu bekommen. Trotzdem stimme ich dem Sprichwort nicht 100% zu: Zu essen kann ein wunderschöner Teil unseres Lebens sein, den wir genießen, in Gesellschaft verbringen und zelebrieren können.
Ihr könnt Leonie auf Instagram unter @vegan.mit.leo folgen und natürlich findet ihr Leonies Rezepte auch bei uns. Beides möchten wir euch wärmstens ans Herz legen.