Bärlauch - was ihr noch nicht wusstet...

Wir haben eine Kräuterexpertin befragt

vor 3 Jahren

Bärlauch ist zurzeit ein absolutes Must-have im Speiseplan. Er hat Saison, ist regional und ein echtes Superfood. Er ist wahrhaftig in aller Munde und ihr fragt euch vielleicht: Was können die mir noch berichten, das ich nicht schon x-mal gelesen habt.

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir Wildkräuterexpertin Marion befragt. Ihr Herz schlägt für Unkraut und dessen reichhaltige Angebote an Mineral- und Vitalstoffen. Wobei Unkraut für sie ein echtes Unwort ist - sie bevorzugt die Bezeichnungen Wildkräuter oder auch Spontanvegetation.

Was ihr am Herzen liegt und vielleicht auch noch nicht in jedem Artikel über Bärlauch besprochen wurde, ist die Ernte der herben, knoblauchähnlich schmeckenden Blätter.

Da mittlerweile so viele Menschen im Frühling ihren Vorrat an Bärlauchpesto wieder auffüllen möchten, kommt es zu einem Konsumverhalten, dem die Natur nicht gewachsen ist. Viele verlieren ihr Maß und ihre Besonnenheit wenn es etwas umsonst gibt. Die Konsequenz ist, dass viele Bärlauchflächen verunstaltet sind oder andere von Bezirken für Besucher gesperrt werden. Um trotzdem in den Genuss des leckeren Zwiebelgewächses zu kommen, empfiehlt Marion, ihn sich einfach in den eigenen Garten oder auf den Balkon zu pflanzen. Er ist pflegeleicht und kann sehr gut mit anderen Pflanzen auf einer Fläche bzw. in einem gemeinsamen Topf kombiniert werden, da er ein Frühlingsblüher ist. Bärlauch wächst also, während die meisten anderen Pflanzen noch „schlafen“, verschwindet, wenn diese erwachen und kommt in jedem Frühjahr wieder. Besonders gut gedeiht er auch an bzw. unter Hecken, da er in der Natur unter Gehölzen wächst.

Kommt für euch das eigene Anpflanzen allerdings nicht in Frage, und ihr geht lieber ins Freie zum Sammeln, so haben wir euch hier eine kleine Checkliste zusammen gestellt, die ihr unbedingt beachten solltet:

  • Geerntet werden kann ca. März – Juni. Blätter, Blüten und Früchte sind essbar

  • Ein Körbchen und ein feuchtes Baumwolltuch eignen sich

  • hervorragend zum Aufbewahren der Ernte

  • Berlauchblätter nicht schneiden, sondern einzeln zupfen, und zwar immer nur wenige von einer Pflanze.

  • Wähle nur gesunde und schöne Blätter aus

  • Sammle in Maßen und verlasse die Fläche so, als wärst du ni da gewesen

  • Sammle nur wo reichlich vorhanden ist

  • Sammle nur an Orten, an denen du dich wohl fühlst – frei von Hundegassistrecken, Autoverkehr, Müll, etc...

  • Achte auf die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlosen – diese sind giftig 

Jetzt bleibt noch die Frage, wo findet ihr Bärlauch eigentlich?

Bärlauch wächst wie gesagt unter Gehölzen, an schattigen, gerne feuchten Flächen. Haltet also beim Spazieren gehen Ausschau nach der Pflanze unter Laubbäumen und eher lichtem Buschwerk. Effektiver ist es hier allerdings, sich im Vorhinein gründlich in seinem Umfelt umzuhören. Vielleicht kennt der ein oder andere bereits einen guten Ort zum Sammeln. Alternativ könnt ihr online nach Wildkräuterfachleuten in eurer Nähe suchen. Die wissen sicherlich wo ihr fündig werdet.

Zu guter Letzt wollen wir unseren Beitrag noch mit einen kurzen Steckbrief zum Bärlauch abschließen.

 

Bärlauch – ein kurzer Steckbrief

  • Andere Namen: Bärenkraut, Waldknoblauch, Hexenzwiebel

  • Vorkommen: Feuchte schattige Laubwälder und Gebüsche

  • Geschmack: Knoblauchähnlich - etwas milder

  • Enthält 20x so viel Adenosin* wie Knoblauch

  • Wirkung: Unter anderem Antibakteriell, Cholesterien- und Blutdruck senkend, Stoffwechselanregend und Konzentrationsfördernd

  • Vorsicht: Nicht verwechseln mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder Aronstab

  • Verzehr: Blätter, Blüten und Früchte sind essbar.

  • Zubereitungsarten: Roh oder Gegart

*Adenosin bewirkt eine Weitung der Gefäße.

Wir hoffen ihr fandet unseren speziellen Blick auf das Thema Bärlauch interessant und habt vielleicht sogar ein paar neue Fakten zum Thema gewonnen.